Die Herrenmannschaft des FC Forstern war gerade mit großer Furore und viel Begeisterung in die Bezirksliga aufgestiegen. Da wollten doch glatt 5 weibliche Fußballer vom TSV Erding die Männerwelt in Furcht und Staunen versetzen und sich anstatt am Kochlöffel zu betätigen, ihren sportlichen Ehrgeiz von der Kreisstadt nach Forstern transferieren.Da halfen keine Gegenargumente aus der Männerwelt. Worte wie: „Mit 5 Weiber bringts no ned a moi a hoibade Mannschaft z’samm?“ „An Traina habts bestimmt a no koan“, warf ein anderer ein. „Do müaß ma ja a extra Umkleidekabine baun“ entgegnet ein weiterer Kritiker. Doch die energischen „5“, alle irgendwie verwandt, (Marlene Weber, Anita Weber, Annemie Weber, Margit Schubert und Resi Hamberger), ließen nicht locker. In Eigenregie und mit dem Versprechen, alle Unkosten selbst zu tragen, rührten sie die Werbetrommel für Gleichgesinnte.

Am 5. November 1975 war die Gründungsversammlung im Sportheim in Forstern. Die Vorstandschaft genehmigte nach zähem Ringen den Spielbetrieb.


Eine Woche später waren bereits 10 Vollblutamateurinnen am Trainingsplatz. Aus Pastetten kamen 3 weitere Gründungsmitglieder dazu. Silvia Bauer (Spreitzer), Waldtraud Knosowski (Patermann) und Edigna Winkler (Reiser). Mit Belinda Matzig (Läuger), Silvia Hawaleschka, Brigitte Urbin (Spoache) und Tina Crnjanovic war der Kader fast komplett. Die restlichen erforderlichen Spielerinnen waren schnell gefunden. Die Quantität ließ keine Wünsche offen, die Qualität war noch ein bisschen bescheiden.

Mit Walke Sepp wurde ein engagierter Trainer gefunden; über ein Honorar wurde nicht verhandelt. Der Sepp hat dann unverständlicherweise sehr schnell das Handtuch geschmissen. Er ist gleich bis nach Australien ausgewandert. Fieberhaft begann die Suche nach einem neuen Coach. Der kam dann in Form von Zuckerbrot und Peitsche und hieß Röhling Heinz. Eigentlich wars mehr Peitsche, die er seine wackeren Fußballdamen spüren ließ. Edigna Winkler z.B. wurde von ihm zum eisenharten und besten Vorstopper gedrillt, was anfangs nicht immer einfach war. Entweder hat sie wie ein Mähdrescher reihenweise Freund und Feind niedergemäht , oder sie hat beim Abstoß unschuldige Graswasen skalpiert.

Am 29. Februar 1976 kam das entscheidende Vorbereitungsspiel zur Punktspielrunde. Die Truppe von Heinz gewann, gekleidet in viel zu großen uralten Trikots von der AH, sensationell mit 1:0. Der damalige Vereinswirt Jakob Heberling hat sich daraufhin spontan bereit erklärt, eine Garnitur Trikots (f.300,– DM) zu stiften. Das waren grüne knapp sitzende Hoserl und weiße Trikots mit Abnäher an der Brust, die die Vorzüge der weiblichen Kickerschar vortrefflich zur Geltung brachten.

Im 2. Jahr nach der Gründung wurde das Team des FC gleich Meister ihrer Spielgruppe. Der unaufhaltsame Aufstieg der Forsterner Fußballdamen und –mädchen hat begonnen. Letztere sind bereits 1977 aufs Fußballfeld gerufen worden. Sie waren und sind seit Jahren ein Aushängeschild des FC Forstern.