Die Geburtshelfer/-innen

Ein geschenkter Fußball und engagierte Frauen halfen dem Fußballclub Forstern auf die Sprünge. Als Friedl Läuger 1945 von seinem Bruder einen Lederball geschenkt bekam, entfachte das nicht nur bei ihm die Begeisterung für den neuen Volkssport Fußball. Auf der Viehweide – wo heute östlich der Forsterner Hauptstraße das Möbelhaus Falterer steht – tummelten sich immer öfter ein paar fußballspielende Buben und französische Kriegsgefangene, um den Rindern den Platz streitig zu machen. Im folgenden Jahr arrangierte man bereits Spiele mit Gleichgesinnten aus dem Nachbarort Buch.

Es fehlte aber das nötige „outfit“. Erfreulicherweise sorgten ein paar fortschrittliche, vom Fußball (oder den Fußballern?) begeisterte junge Damen für die geeignete Sportkleidung. Sie färbten Barrashemden mit Nussschalen ein – vielleicht mixten sie auch noch eine andere Rezeptur dazu -, nähten aus Leinentüchern weiße Sporthosen und schufen somit Forsterns Vereinsfarben Grün-Weiß.
Aus Fallschirmschnüren fertigten Fanni Haag (Frau Jaksch), Paula Läuger (Frau Riederich), Mama Läuger u.a. Stutzen. Bei Nässe schnürten diese Beinkleider die strammen Waden der Starkicker Franz Jaksch, Friedl Läuger, Albert Nominacher, Sepp Limmer, Felix Klug, Hans Dittrich, Barth Beis, Ferdinand Maurer (Koschburger), um nur einige zu nennen, fast luftdicht ein. Haltegummis waren überflüssig, denn dank der unglaublichen Haftung war ein Verrutschen unmöglich. Darüber freute sich Friedl Läuger besonders, da seine Muskulatur wegen fehlender Anabolika noch nicht so kräftig entwickelt war.
Der Schuster Beis Barth – damals Hauptkonkurrent von adidas – nagelte quer auf die sohlen der Arbeitsschuhe Lederriemchen und somit war Forsterns erste Fußballelf bestens ausgerüstet.
Vehement angefeuert von den weiblichen Fans, ging Forstern aus den Vergleichskämpfen als Sieger hervor. Erfolg und Spaß am Spiel weckten nun den Ehrgeiz, einen reellen Verein zu gründen, um sich mit anderen Mannschaften messen zu können.

So traf man sich am 3. September 1946 im Gasthaus Wörl zur Gründungsversammlung

1. Vereinssatzung von 1947 

Die Geburtsstunde des FC Forstern war eingeläutet.
Der Pächter der Gastwirtschaft Wörl, Herr Perz, wurde 1. Vorstand, Herr Albert Heigl 1. Kassier.
Man zählte 30 Mitglieder. Umgehend meldete sich der Verein zur Verbandsrunde beim bayerischen Fußballverband an.